Als Projektleiterin bin ich diejenige, die am öftesten an den anderen rumnörgelt, die Gruppe antreibt und mit Deadlines und Abgabeterminen quält.
Mein Standardkommentar während der Besprechung von Geschichten: „Also mir ist das ja bisschen zu dramatisch.“ …was Suss dann mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentiert, denn meine eigenen Geschichten sind meistens mindestens genauso dramatisch.
Ich schreibe, weil ich Geschichten erzählen will, die andere berühren. Allerdings neige ich oft dazu im Stil von Sir Tolkien erstmal zwanzig Seiten Landschaftsbeschreibung hinzuknallen, die meine Erstkorrektoren mir dann mit Engelsgeduld Stück für Stück wieder ausreden müssen.
Solange ich mich erinnern kann, hat meine Mutter meinem Bruder und mir jeden Abend etwas vorgelesen. Ein Ritual, auf das ich mich jeden Tag aufs Neue gefreut habe. Als ich dann älter wurde, ging das Vorlesen ins Selbstlesen über und so hat mich meine lebenslange Liebe für Abenteuer, Romantik und sagenumwobene Welten irgendwann dazu gebracht, selbst den Stift (manchmal auch die Tastatur) aufzuheben und meine eigenen Geschichten zu schreiben.
Mit meiner Liebe zum Humoristischen und der Romantik sehe ich mich gerne als gesunden Ausgleich für den etwas dramatisch angehauchten Grundton der Gruppe und als kreatives Bindeglied zwischen den vielseitigen Ideen und Meinungen der anderen.
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