Schon nach dem Atomkrieg sah es so aus, als würde sich Mitteleuropa für eine lange Zeit nicht wieder von der Zerstörung erholen. Als dann Nightfall kam und das Land ein weiteres Jahr beutelte, kam es fast einem Wunder gleich, dass eine Gemeinschaft es schaffte, die Lethargie zu durchbrechen und das Vertrauen der Menschen ineinander wiederherzustellen. Diese Gemeinschaft nannte sich „Lilienorden“. Nach der Tradition mittelalterlicher Ritterorden sah er es als seine Aufgabe, den Menschen Europas neue Hoffnung zu schenken und die Kreaturen des Untergangs zu vertreiben.

Heute, 15 Jahre nach seiner Entstehung, ist der Lilienorden die klerikale Regierung der „Confédération du Ordre de Lys“, kurz COL. Ihr Staatsgebiet umfasst mittlerweile weite Teile des ehemaligen Frankreichs und Deutschlands und grenzt im Süden an das NRI. Die beiden Staaten stehen sich sehr feindselig gegenüber und es ist zu vermuten, das der Konflikt schon bald eskaliert.

Große Abschnitte Europas sind noch nicht vom Lilienorden gesichert worden und bilden die Todeszone, in der sich Infizierte, Mutanten und weitere schreckliche Gefahren tummeln. Sie ist ein Ort, der von jedem mit Verstand gesegnetem Lebewesen gemieden wird.

Eine zentrale Rolle im politischen Gefüge der COL nimmt die Stadt München ein. Sie ist eine von nur wenigen großen Städten des Staates und mit fast zwei Millionen Einwohnern eine der größten Städte der Welt. In der Stadt befindet sich das Tempelarchiv des Lilienordens, eins der wichtigsten und heiligsten Gebäude des Landes. Wegen seiner Nähe zur südlichen Grenze ist München auch von militärischer Bedeutung.

Wer allerdings nach dem sucht, was die Stadt vor dem Krieg einst war, wird nur schwer fündig. Überall dominieren neu errichtete, graue Betonbauten das frühere Flair der Stadt, nur durchbrochen durch die flammend roten Banner der Lilie. Die einzigen Gebäude, die dem Stadtbild etwas von seiner Eintönigkeit nehmen, sind die des Ordens: Der Dom zu Unserer Lieben Frau, das Tempelarchiv und die Ministeriumsgebäude.